Maison Buccellati

Seit mehr als einem Jahrhundert sind Buccellati-Schmuckstücke ein Symbol für Kreationen von einmaliger Schönheit und Qualität. Sie wurden vom tausendjährigen Erbe der Traditionen der Handwerks- und Goldschmiedekunst inspiriert, die Italien der Welt geschenkt hat.

 

Unsere Geschichte beginnt mit Mario Buccellati, dem Markengründer und Visionär – einem Mann, der in der Lage war, die Zeit, in der er lebte, zu verstehen und zu interpretieren, so gut, dass er seiner Zeit voraus war. In diesem Prozess gelang es Buccellati, einen Stil zu formen, der über ein Jahrhundert später noch immer seinen Namen trägt.

 

«Der Buccellati-Stil ist eine Entwicklung, die mit meinem Grossvater Mario begann, der diesem einen starken Charakter verlieh. In weiterer Folge hat jede Generation die Arbeitstechniken, das Design und den Buccellati-Stil angewendet und in eigener Weise neu interpretiert, ohne dabei vom Wesen der Marke abzuweichen.»

Andrea Buccellati

Model Iryna Rozhyk mit einem majestätischen tropfenförmigen Anhänger mit Aquamarin und Diamanten, fotografiert von Vincent Alvarez für das Magazin Soon (2007).

Tür und seitliche Fensterrose der Kirche Santa Maria del Fiore in Florenz. Quelle der Inspiration für unzählige Buccellati-Kreationen.

Eine Skizze von Mario Buccellati (1960er-Jahre) für einen Armreif mit einfachen Anweisungen, welche die Handwerker anhand ihrer Erfahrung und ihres Könnens interpretierten.

Mario und Gianmaria Buccellati arbeiten Seite an Seite, so wie dies noch heute häufig der Fall ist, damit das kreative Erbe vom Vater auf den Sohn übertragen wird.

Ikonische Stücke aus den 1950er-Jahren: ein Cocktailring, ein Manschettenarmband und ein Schminkkästchen mit bunten Cabachon-Steinen.

Die Fassade der Boutique von Mario Buccellati in der Via de Tornabuoni in Florenz, die anlässlich der Hochzeit Seiner Majestät Umberto II, König von Italien, am 8. Januar 1930 besonders festlich dekoriert wurde.

Ein Kuvert aus der langen Korrespondenz zwischen Mario Buccellati und Gabriele d’Annunzio, einem Austausch von künstlerischen Visionen, die Mario zu neuen stilistischen Experimenten verleiteten.

Mario Buccellati wurde am 29. April 1891 in Ancona geboren. Nach dem Tod seines Vaters zog Mario mit seiner Mutter Maria und seinen Brüdern ins Grande Milano des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Gleich nach seiner Ankunft sicherte er sich eine Lehre bei den Goldschmieden Beltrami und Besnati, deren Geschäft in der Via Santa Margherita 5 zwischen der Mailänder Scala und der Galleria im Herzen der Stadt lag.
Hier lernte der junge Mario von den Besten über die italienischen Goldschmiedetraditionen, ihre tausendjährigen Techniken sowie ihre Materialien. Zudem wurde Mario im Leiten eines Werkstattbetriebs sowie in der Auswahl von Handwerkern geschult und gewann darüber hinaus einen Einblick in die Kundengeschmäcker.Vor allem aber erfasste Mario als aufmerksamer und neugieriger Beobachter die «Mailänder Lebensart». Eine Atmosphäre der überlegten, würdevollen Eleganz: Mario sollte zum führenden Interpreten von la milanesità in der Goldschmiedeindustrie werden.

20S

A UNIQUE JOURNEY

1919

 

Am Ende des Ersten Weltkriegs entschied Mario, dass für ihn die Zeit gekommen war, sein eigenes Unternehmen zu gründen. Damit übernahm Mario das Geschäft von Beltrami und Besnati und eröffnete sein erstes Geschäft in der Via Santa Margherita 5.
Zu Marios grössten Herausforderungen zählte das Übertragen von Spitzenstickereien auf Goldplatten. Seine Arbeiten unter Verwendung von Spitze, Tüll und Honigwabenmustern sollten Mario schnell weltberühmt machen.
1925 eröffnete er gemeinsam mit seinem Bruder Carlo ein zweites Geschäft in der Via Condotti 30–31 in Rom. Ein drittes folgte vier Jahre später in der Via Tornabuoni 71 in Florenz, wobei Mario dieses Mal von seinem Bruder Melchiorre unterstützt wurde.

30S

 

1930

 

 

Der Korpus von 83 Briefen, die zwischen 1922 und 1936 geschrieben wurden, ist ein Beweis für die enge Freundschaft zwischen Mario Buccellati und Gabriele d’Annunzio. Sie entwickelte sich aus einem zufälligen Treffen vor dem Geschäft am 2. August 1922.
D’Annunzio liebte es, Frauen, Freunden und Kriegskameraden eine Reihe von durch Buccellati gefertigten Gegenständen zu schenken. Darunter befanden sich «Helden»-Geschenke, Zigarettenetuis und gemeisselte Kästchen, in die seine Taten und Mottos eingraviert waren.
Die in den 1920er- und 1930er-Jahren entstandenen Boscoreale-Becher sind Meisterwerke der Silberschmiedekunst. Als Inspiration diente hier der 1895 in der Nähe von Pompeji gefundene römische Schatz, der auf den Zeitraum des verheerenden Ausbruchs des Vesuv datiert wird.
Das Design der Hawaii-Kollektion war geboren: kleine Kreise aus händisch gebogenen Drähten, die ineinandergreifen. Diese in den 1990er-Jahren von Andrea Buccellati verbreitete Kollektion bleibt mit all ihren über die Jahre hergestellten Variationen eine der erfolgreichsten in der Geschichte der Marke.

40S

 

1940

 

 

Aufgrund von kriegsbedingten Engpässen begann Mario für die Herstellung von Zigarettenetuis, Puderdosen und anderen Gegenständen die kupferbasierte Legierung Tombak zu verwenden, wobei er die gleiche akribische Sorgfalt aufwendete wie bei edleren Metallen in günstigeren Zeiten.
Mario erfand den Eternellering als Symbol ewiger Liebe. Der Ring hat keinen Beginn und kein Ende, genau wie ein Kreis: Seine Zirkularität erfasst das Licht und den hohen Wert der Liebe.
Nach dem Krieg unterstützten Marios drei Söhne ihren Vater in der Leitung des Unternehmens: Gianmaria übernahm den kreativen Part, während Lorenzo und Federico die Verantwortung für die Expansion des Unternehmens in Italien übernahmen.

50S

 

1951

 

 

Der Amerikaaufenthalt von Marios ältestem Sohn Luca wurde zum Vorwand für die Übersee-Expansion der Marke. In der Folge betraute Mario Luca mit dem Management der Marke in den USA, wobei das erste Geschäft an der 51st Street eröffnet wurde.
In dieser Zeit wurden alte Goldschmiede- und Gravurtechniken (telato, rigato, segrinato und ornato) zu Kunstformen erhoben, insbesondere bei Manschettenarmbändern und Beauty-Accessoires.

 

1956

 

 

Mario eröffnete zudem auf der berühmten Worth Avenue in Palm Beach ein Saisongeschäft.
Buccellatis Art de la Table erobert den amerikanischen Markt im Sturm.

60S

1960

Das amerikanische Model Joe Patterson, fotografiert mit einer Parure und einer Schminktasche von Buccellati für ein Modemagazin der 1960er-Jahre. Buccellati-Schmuckstücke wurden zu essenziellen Accessoires der Eleganz.
Buccellati war nun einer der führenden Namen in der Schmuckindustrie – in dem Masse, dass viele Jetsetter auf der ganzen Welt bei gesellschaftlichen Anlässen und persönlichen Geschenken auf die Marke setzten. Gregory Peck wählte diese Brosche 1961 für seine Frau Veronique Passani.

1967

Kurz nach dem Tod von Marios Vater am 5. Mai 1965, beschlossen die vier Brüder, ein neuartiges Geschäft in Mailand an der aufstrebenden Via Montenapoleone 4 zu eröffnen.
Silber und Bambus werden kombiniert, um die Tahiti-Besteckkollektion zu kreieren: Anfangs eine Sonderbestellung für einen bedeutsamen italienischen Geschäftsmann, ist es bis heute ein beliebtes Besteckservice mit Zubehör.

70S

Die Doge-Kollektion vereint Sterlingsilber mit Halbedelsteinen, darunter Lapis, Malachit, Karneol und Osmeña-Perlen. So wirken die zentralen Stücke der Kollektion, Vasen, Kandelaber und Rahmen, skulpturartig.
Die Mailänder Fotografin Maria Mulas signiert eine der ersten Werbekampagnen der Marke, in der eine kaum sichtbare weibliche Gestalt zu erkennen ist, während die Schmuckstücke im Vordergrund stehen. Das Bild ist in zeitlosem Schwarz-Weiss gehalten, wodurch es gleichzeitig überaus modern wirkt.

1971

Gianmaria Buccellati eröffnet seine erste Boutique im berühmten Hotel Cala di Volpe, der Perle an der Smaragdküste, zu Beginn von dessen herausragender Entwicklung.
Diese Goldhalskette, in die Federn, Smaragde und Sapphire eingearbeitet sind, wurde im selben Jahr kreiert. Sie wurde für den französischen Architekten Jacques Couelle, einen häufigen Kunden der Cala-di-Volpe-Boutique entworfen und hergestellt.

1972

Gianmaria unterzeichnete einen Exklusivvertrag mit WAKO Co. für den gesamten japanischen Markt. Das japanische Unternehmen mit Hauptsitz in Ginza, Tokio, war der führende Importeur von Luxusprodukten aus Europa.

1973

Gianmarias Liebe für Steine, die in den Jahren seiner Lehre bei seinem Vater Mario geweckt und gefördert wurde, verleitete ihn dazu, mit einigen seiner Kollegen das Italian Gemological Institute (IGI) zu gründen. Gianmaria stand der Organisation 25 Jahre lang vor.
Im Alter von 16 Jahren trat Gianmarias zweiter Sohn, Andrea, der besonders zeichnerisch begabt war, als Lehrling in das Unternehmen seines Vaters ein. Andrea übernahm jede Aufgabe, um zu üben und Erfahrungen zu sammeln.

1979

Buccellati, das einzige italienische Unternehmen in der weltweiten Elite von Schmuckherstellern, eröffnete eine Boutique am Pariser Place Vendôme. Jacques Chirac, Marcello Mastroianni und Anouk Aimée waren neben anderen namhaften Persönlichkeiten bei der Eröffnung anwesend.

80s

Gianmaria widmete eine der ikonischen Kollektionen der Marke, La Macri, seiner anmutigen Tochter Maria Cristina. Die Kollektion La Macri – der Name ist eine Abkürzung von Maria Cristina – enthält Meisterwerke der Rigato-Technik.
1984 übergab Gianmaria die Leitung des historischen Unternehmens Clementi und dessen Produktion von Silberbesteck an seinen ältesten Sohn Gino. Daraufhin entstanden viele ikonische Gegenstände der Marke: Blätter, Blumen und Muscheln für Silberwaren.

90s

1991

Nach der Übernahme des Silberwarenunternehmens Clementi beauftragte Buccellati Helmut Newton anlässlich der Einführung von neun Silberbesteckkollektionen mit dem Erstellen einer wirkungsvollen Werbekampagne.
Frankreich wurde zu Gianmarias Wahlheimat. Damit er das erste italienische Mitglied der prestigereichen französischen Gesellschaft «Haute Joaillerie de France» werden konnte, änderte deren Vorstand ihren Namen sogar zu «Haute Joaillerie en France».
Dank des geometrischen Gespürs von Andrea Buccellati entstand die Kollektion Étoilée: Vier golddurchwirkte Ketten verflechten sich ineinander und schaffen Auslassungen, in denen kleine diamantbesetzte Lilien erblühen.

00s

2000

Die Smithsonian Institution in Washington, D. C., widmete Buccellati eine anthologische Ausstellung mit dem Titel «Buccellati: Art in Gold, Silver and Gems». Hierfür schenkte Gianmaria dem Museum den Smithsonian Cup, der nun Teil der Dauerausstellung ist.
Im Jahr 2006 kuratierte das Huntsville Museum of Art die Ausstellung «A Silver Menagerie», in der die von der Sammlerin Betty Grisham gestiftete Sammlung lebensgrosser Pelztiere gezeigt wurde, die von Buccellati bis heute in der typisch «pelzigen» Optik hergestellt werden.
Im Jahr 2004 entwarf Gianmaria die Animalier-Kollektion, für die ihm die ungewöhnlichen Formen einiger Barockperlen als Inspiration dienten: 21 grossartige Broschen, die unterschiedliche Tiere zeigen.
Im Jahr 2006 kuratierte das Huntsville Museum of Art die Ausstellung "A Silver Menagerie", in der die von der Sammlerin Betty Grisham gestiftete Sammlung lebensgroßer Pelztiere gezeigt wurde, die von Buccellati bis heute in der typisch "pelzigen" Optik hergestellt werden.
Im Jahr 2008 widmeten die Moskauer Kreml-Museen dem Haus eine grosse anthologische Ausstellung mit dem Titel «Buccellati, Arte senza Tempo», in der die wichtigsten Werke aus den drei kreativen Buccellati-Generationen – Mario, Gianmaria und Andrea – gezeigt wurden.
Im Jahr 2008 schliesslich gründete Gianmaria die Stiftung, die seinen Namen trägt. Die Stiftung, die heute von seiner Frau Rosa Maria geleitet wird, verfolgt das Ziel, durch Ausstellungen, Vorträge und die Zusammenarbeit mit verschiedenen musealen Einrichtungen das Erbe von Gianmaria und Mario zu bewahren.
2009 präsentierte Buccellati die Cocktailring-Kollektion, eine Hommage an Gianmarias Leidenschaft für Steine, für die adäquate Kombination von Schliff, Form und Farbe sowie deren sorgfältiges Einsetzen in Ringen, um ihre Schönheit und Einzigartigkeit hervorzuheben.

10s

Anlässlich seiner 60-jährigen Präsenz auf dem US-Markt stellte Buccellati eine Kollektion von Cocktailohrringen vor, die an die ikonischen Entwürfe des Hauses erinnern, in deren Zentrum jeweils Steine von ungewöhnlichen und vielfältigen Formen und Farben stehen.
Mit der Eröffnung der Boutique in Chicago im Jahr 2013 wurde ein neues Architekturkonzept eingeführt, das von Andrea Buccellati entworfen wurde: warme und einladende Töne, klare Linien sowie Minimalismus bei Dekoration und Möbeln.
Die 2013 präsentierte Romanza-Kollektion markierte den Beginn von Lucrezias Lehrzeit an der Seite ihres Vaters Andrea, in der sie den kreativen Schaffensprozess des Unternehmens kennenlernte.
2015 brachte Buccellati die Opera-Kollektion auf den Markt, deren Blumenmotiv vom Logo des Unternehmens sowie von Motiven der Renaissancearchitektur inspiriert wurde.
Im selben Jahr erweckte der magische Blick des Fotografen Peter Lindbergh die erste Lifestyle-Kampagne des Unternehmens zum Leben: Er fotografierte das Model Elisa Sednaoui an ikonischen Schauplätzen im eleganten Mailand.
2017 eröffnete Buccellati im Einklang mit dem Expansionsplan, der mit dem neuen chinesischen Investor Gangtai entwickelt worden war, das erste Geschäft in China – im Plaza 66 in Shanghai.
Im Jahr 2018 ging die Reise Buccellatis auf der Suche nach «timeless beauty» (zeitloser Schönheit) mit Peter Lindbergh in Italien weiter: Diesmal bildete Florenz die Kulisse für die grossartigen Aufnahmen von Model Carolyn Murphy und Schauspielerin Zhang Ziyi.

today

2019

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Stiftung kreierte Buccellati einen Diamanten im Buccellati-Schliff als Teil einer Kollektion einmaliger Kreationen.

2020

Buccellati schloss sich der Richemont-Gruppe an. Bald wurden alle Unternehmenszweige unter einer Marke vereint. Verlegung des Hauptsitzes in die zentrale Via Brisa, in ein 1919 von Piero Portaluppi entworfenes Gebäude mit Blick auf römische Ruinen.

HANDWERKSKUNST

HISTORISCHE KOLLEKTION